Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich schon heute fortlaufend weiterbilden, um ihre Qualifikationen an den Bedarf der Berufswelt anzupassen. Unter dieser Prämisse kommt der Weiterbildung im Vergleich zur Erstausbildung eine immer größere Bedeutung zu. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Leitprojekt L3 – Lebenslanges Lernen zeigt Wege auf, wie lebensbegleitendes Lernen zukünftig in einem ganzheitlichen Ansatz mit Hilfe von Kommunikationstechnologien verwirklicht werden kann. Die Vision von L3 umfasst alle Bildungsphasen des beruflichen Werdegangs, die konkreten Zielsetzungen orientieren sich aber an den speziellen Problemstellungen und Rahmenbedingungen in der beruflichen Weiterbildung.

Die vorliegende Neuerscheinung fasst die Ergebnisse des Projektes zusammen. Im Mittelpunkt stehen folgende Erkenntnisse: Nur mit einer lernerorientierten Qualitätsstrategie ist ein ökonomischer Erfolg von E-Learning-Services erreichbar; E-Learning-Standards müssen zukünftig verstärkt pädagogische und didaktische Theorien und Modelle berücksichtigen; Bestehende Bildungseinrichtungen müssen die Chance wahrnehmen, sich zu E-Learning-Kompetenzzentren zu entwickeln. Auf prallen 548 Seiten gelingt es den 40 Autor/innen ein fundiertes und lebendiges Bild des zwischen 1999 und 2003 durchgeführten Leitprojektes zu vermitteln.

Ehlers, U.-D., Gerteis, W., Holmer, T., Jung, H. W. (Hrsg.): E-Learning-Services im Spannungsfeld von Pädagogik, Ökonomie und Technologie. L3* – Lebenslanges Lernen im Bildungsnetzwerk der Zukunft 1. Auflage 2003, 548 Seiten, 34,90 Euro. ISBN 3-7639-3098-1, erschienen im Bertelsmann-Verlag Bielefeld (Link), Bestell-Nummer: 60.01.427

Der Inhalt im Detail:

Abstracts

Vorworte

Einleitung: L3 Lebenslanges Lernen – Weiterbildung als Grundbedürfnis

Teil A: E-Learning im L3-Projekt: Vom didaktischen Modell zur Praxis

Kapitel 1: L3 – ein didaktisches Modell als Impulsgeber
1.1 Didaktische Anforderungen an Lernumgebungen: die Web-Didaktik von L3
1.2 Integration des kooperativen Lernens in die Didaktik von L3
1.3 Ausblick auf die weiteren Entwicklungen

Kapitel 2: Technische Realisierung der Lernplattform in L3
2.1 L3 Systemarchitektur
2.2 Von der Didaktik zur Technik: Dynamische Kursverläufe
2.3 Flexible Wiederverwendung von Lernobjekten
2.4 Werkzeuge für kooperatives Lernen
2.5 Audiovisuelle Kommunikationswerkzeuge und Systemmanagement
2.6 Repository für multimediale Lerninhalte
2.7 Netzwerktechnik für TeleTeaching
2.8 Neue Basiskommunikationsdienste für multimediale Lernplattformen
2.9 Ausblick auf die weiteren technischen Entwicklungen

Kapitel 3: Transfer des didaktischen Modells in die Inhalteproduktion von L3
3.1 Kurzübersicht über die Inhalteanbieter
3.2 Umsetzung in L3-konforme Inhalte – am Beispiel der PROKODA GmbH
3.3 Neue Qualifizierungskonzepte durch L3 - am Beispiel der INGENATIC GmbH
3.4 Synergieeffekte aus dem L3-Ansatz auf allgemeine Produktionsszenarien
3.5 Perspektiven einer Inhalteerstellung nach der L3-Philosophie

Kapitel 4: E-Learning in der Praxis: die L3-Lernzentren
4.1 Die L3-Lernzentren: Das Praxisfeld in der L3-Infrastruktur
4.2 Lernzentrum Live! – Integration und Betrieb eines multimedialen Lernzentrums in einer Ausbildungseinrichtung – das Beispiel Dresden
4.3 Technischer Aufbau der Lernzentren im L3-Projekt am Beispiel des Berufsförderungswerkes Oberhausen
4.4 Qualifizierung zur Selbstqualifizierung: ein Konzept zur Förderung selbst gesteuerten Lernens und Erfahrungen damit im L3-Projekt am Beispiel des CJD-Maximiliansau
4.5 E-Learning: Eine Herausforderung und Chance für Lerne am Beispiel des Berufsförderungswerkes Dortmund
4.6 Qualifizierung zum Teletutor: Überblick über Kompetenzen und Aufgaben
4.7 E-Learning als Verzahnung von traditionellen und computerunterstützten Lernphasen im DGB-Bildungswerk
4.8 Multimediale Qualifizierungsangebote der Freien akademie e.V. Bonn für Menschen mit Behinderungen
4.9 Mit E-Learning zum regionalen Weiterbildungsdienstleister am Beispiel des Lernzentrums Mittweida
4.10 E-Learning als Instrument der Entwicklungspolitik: L3 in den südafrikanischen Pilotprojekten DASSIE und ADP
4.11 Lernzentren der Zukunft: Fazit und Ausblick

Kapitel 5: Vom E-Learning zu integrierten E-Learning-Services: Interdisziplinäre Netzwerke als Schlüssel zu erfolgreichen E-Learning-Angeboten. Ergebnisse der externen Begleitforschung im L3-Projekt
5.1 L3-Lernen nach innen und nach außen
5.2 Forschungsdesign und Auftrag
5.3 Ergebnisse
5.4. Nachhaltigkeit der Entwicklungen im L-3-Projekt
5.5 Fünf Thesen als Fazit und Ausblick

Teil B: Integrierte E-Learning-Services – ein neuer strategischer Ansatz Einleitung: Vom CBT/WBT zu integrierten E-Learning-Services Einleitung: Blended Learning und Integration in Human Capital Management (HCM)-Systeme

Kapitel 6: Qualität von E-Lerning-Services
6.1 Qualitätsentwicklung als strategischer Bezugspunkt für die Bereitstellung von E-Learning-Services
6.2 Qualitätsentwicklung im Spannungsfeld divergenter Anforderungen
6.3 Zum Stand der Forschung: Qualität beim E-Learning
6.4 Methodik einer lernerorientierten Qualitätsentwicklung
6.5 Perspektiven der Entwicklung integrierter Qualitätsstrategien für E-Learning

Kapitel 7: Ökonomisches Modell zur Entwicklung und Bereitstellung von E-Learning-Services
7.1 Marktpotenziale und Trends
7.2 Bildungspolitische Aspekte
7.3 Marktteilnehmer und deren Erfolgsfaktoren
7.4 E-Learning-Services als Konglomerat verzahnter Prozesse
7.5 Praxisorientiertes Geschäftsmodell
7.6 Revenue Management Betrachtung
7.7 Perspektiven des ökonomischen Modells

Teil C: 10 Thesen zur zukünftigen Entwicklung von E-Learning-Services – Betrachtung wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Rahmenbedingungen
Anhang: Herausgeber-Verzeichnis, Autor/innen-Verzeichnis, Abbildungsverzeichnis. Literaturverzeichnis, Stichwortverzeichnis. Der Band besticht nicht nur durch seine Fülle an Informationen, sondern vor allem durch seine prägnanten Analysen, Praxisbeispiele und Zukunftsperspektiven. Die Publikation ist unbedingt empfehlenswert.

Wolfgang Schmitt-Kölzer

* L3 wird in der Projektdokumentation mit einer hochgestellten 3 geschrieben. Darauf haben wir hier verzichtet.