Crandall (1879)    
     
  Allgemeines:
Die Crandall ist die Zweite sichtbar schreibende Maschine, ihr Erfinder ist Lucien Stephen Crandall aus New York (beteiligt an der Fabrikation der "Remington"), 1879-1899 war der Konstrukteur E.E. Barneh ("Ideal Mod. A") sein Mitstreiter. Eine "Verwandtschaft" mit der "Hammond" zeigt sich in der Griffbrettanordnung, im Farbbandmeschanismus und in der Wahl gemeinsamer Typenräder, die allerdings anders ausgeführt sind,
     
Ab 1986 wurde die Maschine durch Crandall Machine Co. of USA/Amsterdam in Deutschland eingeführt, das erste verbesserte Modell entstand im Jahre 1893. Einige Modelle wurden von der Maschinenfabrik F. Anton Ludwig verkauft und unter deutschen Namen -allerdings mit vielen Beanstandungen- weitergehandelt.

Besonderheiten:
Die metallenen Typenhebel der bisherigen Maschinen wurden durch walzenförmige Typenräder ersetzt; außerdem ist sie die älteste Maschine mit doppelter Umschaltung (Verminderung des Gewichts, Vernachlässigung der Schreibgeschwindigkeit). Die "gebogene" Tastenanordnung diente wohl der Verbesserung des schnellen Anschlages in Normalstellung der Handgelenke (wie auch von modernen Computertastaturen übernommen).

 

Konstruktion:
a) Wahl des Schrifttragers: 6 cm hoher walzenförmiger Typenträger aus Hartgummi (auch "Typenzylinder" oder "Typenwalze" genannt), auf welchem sich in sechs Reihen von je 14 Zeichen und Buchstaben insgesamt 84 unterschiedliche Anschläge ergeben
b) Lagerung des Schriftträgers: wird eine Taste gedrückt, so dreht sich der senkrecht stehende Zylinder, so daß das gewünschte Zeichen in Druckstellung erscheint, gleichzeitig neigt er sich vorwärts und drückt das davorliegende Farbband (s. u.) abwärts
c) Behandlung des Schriftträgers:

durch Farbbanddruck gegen den Papierzylinder

d) Aufschlag des Schriftträgers: schräg von vorn nach drehender, schlagender und hebender (Umschaltung!) Bewegung des Typenzylinders
e) Anschlag:

auf Tastatur mit doppelten Schriftzeichen, "runde" Anordnung