Blindenschreibmaschinen
      
  Allgemeines:
Die ersten Schreibmaschinen sind fast ausschließlich als Hilfsmittel für Blinde gedacht worden. Diese Vermutung wird schon für die erste Maschine geäußert, die im Jahre 1713 von dem Engländer Henry Mill zum Patent angemeldet worden ist. Es handelte sich um "eine Maschine oder künstliche Methode einzelne Buchstaben oder Wörter nacheinander auf Papier oder Pergament zu schreiben, und zwar so klar und exakt, daß man sie von Buchstabendruck nicht unterscheiden kann".
     
Da von "tiefen Eindrücken" in der Patentschrift die Rede ist, könnte man annehmen, daß es sich um eine Blinden-Schreibmaschine handelte. Allerdings fehlen Einzelheiten über Konstruktion der Maschine, da es damals noch nicht üblich war, die Patentschrift durch Abbildungen zu erläutern. Im South-Kensington-Museum in London werden mehrere Vorläufer weiterer Blindenschreibmaschinen aufbewahrt, so die Blindenschreibmaschine des englischen Ingenieurs Jenkins aus dem Jahre 1784.    

Von einer Erfindung des Mechanikers Wolfgang von Kempelen aus Preßburg, der im Jahre 1776 für die erblindete Herzogin des österreichischen Herrscherhauses eine Schreibmaschine baute, wissen wir nichts Näheres, jedoch sind Briefe vorhanden, die mit dieser Maschine geschrieben sein dürften. Auch die erste fabrikmäßig hergestellte Schreibmaschine, die Schreibkugel von Malling Hansen war zunächst für Blinde bestimmt. Die Buchstaben waren in die Tasten eingraviert, so daß sie von Blinden ertastet werden konnten.