Die Stadt Karlshafen
Das Bassin zu Carlshafen, Aquarell von Christian Andreas Besemann, 1792 - der Hafen für den Landgraf-Carl-Kanal (Original in der Universitätsbibliothek Göttingen)
 

Als aufgeklärter Fürst und Anhänger des Merkantilismus legte Landgraf Carl von Hessen-Kassel, der von 1677 bis 1730 regierte, 1699 die Stadt Sieburg - ab 1717 Karlshafen genannt - mit der Intention einer Industrie- und Handelsstadt an. Die Gründung der Stadt wurde begünstigt durch die Aufnahme der Hugenotten, die wegen ihres Glaubens Frankreich verlassen mußten.

Zu "dem" Umschlagplatz für Schiffsgüter sollte die planmäßig an Diemel und Weser angelegte Stadt werden. Dazu wurde neben der Hafenanlage auch ein als Packhaus dienendes Zollgebäude (heute Rathaus) gebaut. Um das prachtvolle Hafenbecken gruppiert sich auch heute noch die barocke Stadtanlage von Karlshafen. Es wurde links der Weser gebaut und dürfte in etwa die heutigen Ausmaße von 141 Meter Länge und 53 Meter Breite gehabt haben.
Die Verbindung zur Weser wurde unter einer Zugbrücke, die später durch eine Drehbrücke ersetzt wurde, durch und mit Hilfe einer aus Sandstein errichteten Schleuse, die nach einem Umbau in der Länge 50 Meter, in der Breite 6,30 Meter maß und eine Fallhöhe von 3 Metern hatte, hergestellt. Der Pegelstand wurde mit Hilfe von Markierungen an der Schleuse gemessen. Erst 1901 wurde in der Nähe der Schleuse ein Pegelhaus bebaut.